Auch wenn es die Ausnahme ist, dass ein Spiel auf Sportplätzen eskaliert und sich Trainer, Zuschauer oder Schiedsrichter verbal oder körperlich attackieren, so kommt es leider gelegentlich vor. Dies belegen die registrierten Vorfälle auf Sportplätzen in der Bundesrepublik, so dass festzustellen ist, dass sich eine zunehmende Verrohung der Gesellschaft auf den Sportplätzen ausbreitet. Deswegen erscheint es als sinnvoll eine Ausbildung von Konfliktberatern im Fußball Verein/Verband anzubieten.
Die Zahlen belegen eindeutig, dass einige wenige glauben, sich auf den Sportplätzen in einem rechtsfreien Raum zu bewegen und sich danebenbenehmen zu können. Einige meinen, sie können mit körperlicher Gewalt, Diffamierungen, Beleidigungen, Diskriminierungen – rassistischer, sexistischer und rechtsextremistischer Art – den Fußball kaputtmachen und die Menschen, die ihn betreiben, zu verletzen.
Um eine solche Entwicklung nicht zu dulden ist die Durchführung von Schulung- und Sensibilisierungsmaßnahmen bei den Vereinen, sowie bei Schiedsrichtern und Trainern notwendig. Konfliktberater als Ansprechpartnern zu benennen ist eine sinnvolle und nachhaltige Maßnahme.
Die Hauptaufgabe der Konfliktberater besteht darin, bei Streitigkeiten bzw. Vorfälle zwischen Spielern, Trainer, Schiedsrichter und Eltern als Vertrauensperson in Gesprächen für gegenseitiges Verständnis werben, damit in kommenden Spielen ein respektvoller Umgang miteinander ermöglicht wird.
Die Ausbildung besteht aus 4 Modulen.
Inhalte der Ausbildung:
Modul 1: Vielfalt als Chance und Ressource erkennen. Sensibilisierung für eine Haltung der Anerkennung
Diversity Sensibilisierung- und Wahrnehmungstraining
Anti-bias Ansatz und Antidiskriminierungsmaßnahmen im Fußball
Diskriminierungsformen, Sexismus im Fußball – Fallbearbeitung
Modul 2: Inklusion und Teilhabe ermöglichen
- Grundbegriffe: Diskriminierung, Rassismus, Sexismus, Rechtsextremismus, Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit etc.
Interkulturelle Konflikte frühzeitig erkennen und Handlungsoptionen entwickeln
Die Arbeit mit Jugendlichen: Die Gewaltentstehungstheorie und Adultismus
WIR-Kultur: Jugendliche integrieren / Teilhabe ermöglichen
Modul 3: Umgang mit Konflikten / Gewalt
Konfliktdefinition und –analyse
Eigenes Konfliktverhalten erkennen – Konfliktlösungsstrategien entwickeln
Konfliktpotenziale und Konfliktarten erkennen.
Die 9 Eskalationsstufen nach Glasl – Typische Konfliktlinien im Fußball thematisieren.
Modul 4: Gewalt kann durch die Schaffung präventiver Strukturen verhindert werden.
Konflikt vs. Gewalt? – Fallbearbeitung
Die Konfliktberatertätigkeit – Ablauf nach einem Vorfall
Hilfe zur Schaffung präventiver Strukturen um Diskriminierung und Gewalt zu verhindern
Gesprächsführung mit „Täter“, „Opfer“ und Vereinsvertreter
Deeskalationstechniken als Beteiligter im Konflikt: Verbale und non-verbale Kommunikation
Ziele der Weiterbildung und die Konfliktberater Rolle
Befähigung der Teilnehmenden um:
sensibel mit Vielfaltsthemen umzugehen
bei Diskriminierung/Rechtsextremismus Maßnahmen einzuleiten
interkulturelle Konflikte frühzeitig zu erkennen
eine WIR-Kultur in der Arbeit mit Jugendlichen zu entwickeln
eigenes Konfliktverhalten zu reflektieren und Konflikte rechtzeitig erkennen
Klärungsgespräche bei Konflikten durchzuführen
Präventionsmaßnahmen von Gewalt und Diskriminierung umzusetzen
künftig aktiv im Kontext „Konfliktberater im Fußball“ mitzuarbeiten.
Der Saarländische Fußballverband (SFV) hat 2024 ein Projekt zur Ausbildung von Konfliktberatern ins Leben gerufen, um auf die zunehmende Zahl verbaler und körperlicher Auseinandersetzungen auf den Amateursportplätzen im Saarland zu reagieren.
Ziel des Projekts ist es, durch Mediation und präventive Maßnahmen einen respektvolleren Umgang auf den Sportplätzen zu fördern und die Anzahl der Vorfälle zu reduzieren.
Mehr können Sie unter diesem link lesen.
Wir sind sehr dankbar bei diesem Projekt als Ausbildungsträger mitgewirkt zu haben!